Wurst der Woche (18)

Der Wurstkopf. Wer kennt das nicht: beim Entrümpeln im Keller entdeckt man zwischen den Kartons mit Umstandsklamotten und der Playboy-Sammlung eine skelettierte menschliche Leiche. Natürlich möchte man jetzt gerne wissen, um wen es sich bei dem bzw. der Verblichenen handelt, man ist neugierig, wer sich da im Keller versteckt und dort klammheimlich das Zeitliche gesegnet hat. Man klaubt daher die Gebeine zusammen, bringt sie zum nächstbesten Fachmann und beauftragt diesen, die Identität des Fundes zu ermitteln. Spätestens wenn dann die Rechnung von nämlichem Fachmann ins Haus flattert, kommt jedoch das böse Erwachen. Woher sollte man schließlich wissen, dass forensische Analysen SO teuer sind!

Aber keine Angst, man muss sich für die Identifizierung eines Toten nicht in Unkosten stürzen. Eine DNA-Analyse ist für einen Laien zwar leider nicht zu bewerkstelligen, mit ein bisschen Geschick, Geduld und Spucke ist die Rekonstruktion des Gesichts des Verstorbenen aber ein Kinderspiel. Man benötigt dazu nur ein bisschen Knetgummi, ein größeres Bündel Pfefferbeißer (wobei man die Pfefferbeißer in ca. 4 cm lange Stücke konfektioniert), gefüllte grüne Oliven, eine Zwiebel und Zahnstocher in ausreichender Menge. Dann bringt man zunächst den Knetgummi etwa 0,5 cm dick auf den gefundenen Schädel auf und spickt ihn anschließend mit den genannten Zutaten und – tada! – fertig ist die plastische Gesichtsrekonstruktion. Das wiederhergestellte Antlitz (siehe Foto oben) kann man dann z. B. als überraschendes Highlight auf einer Party präsentieren („So, bitte mal alle kurz zuhören! Jetzt ratet mal, wen ich neulich bei uns im Keller gefunden habe!“). Wer die Person erkennt, darf einen Sliwowitz auf ex trinken. Der Wurstkopf leistet hernach noch als origineller Finger-Food-Spender gute Dienste.

Wurst der Woche (17)

Peppa Wurst: als männlicher Mensch, der sich – gemessen an seiner durchschnittlichen Lebenserwartung – bereits komfortabel in der 2. Halbzeit des Lebens befindet, wundere ich mich immer öfter darüber, was es alles zu kaufen gibt. Kühlschränke, die ihren Inhalt selbstständig nachbestellen, Schuhe, deren Sohlen blinken, wenn sie belastet werden oder Autos, die selbstständig einparken. Un. Glaub. Lich! In meiner Jugend war so was noch reinste Science Fiction. Neulich habe ich mich wieder einmal gewundert, allerdings über etwas, was bzw. das es NOCH NICHT zu kaufen gibt. Dass nämlich die aktuelle (hypothetische) „Wurst der Woche“ noch nicht käuflich erworben werden kann, dass Metzgereien nicht schon längst eine „Peppa Wurst“ feilbieten, das ist schon überaus verwunderlich (zumindest hat eine halbwegs gründliche Internet-Recherche nichts dergleichen zutage gefördert). Denn „Peppa Wutz“ ist schließlich, das weiß ich aus erster Hand, bei Klein und Groß so beliebt wie Martin Chulz und Angela Merkel zusammen und ihr wurstgewordenes Ebenbild müsste sich demnach verkaufen wie geschnitten Brot Wurst. Außerdem könnte man Peppa (siehe Bild) dank der einfachen Strichführung sicherlich problemlos als Wurst modellieren, so ähnlich wie etwa „Billy, die lachende Wurst“ oder andere kulinarische Spezialitäten der Feldhues Group.

Sollte ich die Herren dieser ominösen „Gruppe“ mit dem geheimnisvollen „ue“ im Namen, die sich anscheinend auf die Verwurstung von diversem Kinderkram spezialisiert haben, mal direkt kontak- und mit meiner Idee konfrontieren? Sollte ich mit gleichgesinnten Wurstoholics einen Wurst-Think-Tank gründen, wo wir weitere originelle „Kinderwürste“ ausbrüten? Sollte ich diesen Beitrag von zweifelhaftem Unterhaltungswert jetzt zu Ende bringen? Zumindest die letzte Frage beantworte ich mit bebender Brust mit „Ja!“

Grunz, bis demnächst!

Wurst der Woche (16)

Grobe Leberwurst im Golddarm: am Sonntag ist Muttertag, hussa! Wenn Sie, lieber Gast, Ihrer Frau Mama zu diesem Anlass eine besondere Freude bereiten möchten, sollten Sie in Erwägung ziehen, statt Blumen zur Abwechlsung einmal Würste sprechen zu lassen. Die Wurst der Kalenderwoche 19 z. B. verspricht dank ihres geringen Fettgehalts von weniger als 25% nicht nur vollen Leberwurstgenuss ohne Reue, sie sieht zudem auch echt dufte aus und verströmt mit ihrem Golddarm genau den Hauch von mondänem Lebensstil und nahezu aristokratischer Finesse, der Ihrer Mutter den Neid ihrer Freundinnen garantiert („Und jetzt guckt doch mal, was mir mein Bubi geschenkt hat!“). Sie eignet sich gleichwohl hervorragend als modisches Accessoire zum kleinen Schwarzen (Urkel?) oder als schicker Staubfänger im Wohnzimmerregal.

Wurst der Woche (15)

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Bierwurst Blasen Extra: hmm…, die Wörter „Bierwurst“, „Blasen“ und „Extra“ machen für sich genommen ja noch durchaus Sinn, aber in Kombination rufen sie bei mir und sicher auch bei Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, wahrscheinlich nur hügeligstes Stirnrunzeln hervor. Wie dem auch sei, ich habe mir diesen komischen Namen ja auch nicht ausgedacht, „Bierwurst Blasen Extra“ ist schlicht und ergreifend der offizielle Name dieser pikanten Wurst, die – gefüllt in eine Kunstblase – nicht nur wegen ihrer ansprechenden Form, sondern auch wegen ihrer feinen Würzung und dem kräftigen Rauchgeschmack in keiner Bedienungstheke fehlen darf. Zudem blickt die ballonförmige Wurst auf eine lange, traditionsreiche Geschichte auf den Fußballplätzen und Vespertellern dieses unseres Landes zurück: wenn ältere männliche Zuschauer niederklassiger Fußballspiele den Niedergang des Amateurfußballs im Allgemeinen und die mangelnde spielerische Potenz der heutigen Kicker im Besonderen mit Sätzen wie „Wir haben damals noch barfuß gespielt!“ oder „Wir hatten damals ja nicht mal ’nen richtigen Ball, sondern nur eine Bierwurst zum Spielen!“ beklagen, dann wird sich i.d.R. versonnen der guten alten Zeiten erinnert, als noch die heutige Wurst der Woche und nicht so ein High-Tech-Plastikball als Spielgerät verwendet wurde („Wir hatten ja sonst nichts!“). Auch wenn die Geradeausroll-Eigenschaften durchaus zu wünschen übrig ließen, hielt eine gut verarbeitete Bierwurst die ganzen 90 Minuten durch und konnte anschließend von den gegnerischen Teams noch mit großem Appetit und mehreren Bieren als Beilage („Bierwurst muss schwimmen“) verzehrt werden. Ich wünsche Ihnen allen eine schöne Woche!

Wurst der Woche (14)

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Die Eierwurst: angesichts des oben angebrachten Fotos drängt sich dem Betrachter unweigerlich die Frage auf, wie in Dreiteufelsnamen das Ei in die Wurst gekommen ist. Glücklicherweise gibt es immer einen Schlauberger, wie z.B. Herr/Frau Wiz, der so etwas weiß. Ich darf nämlichen Wurstnerd zitieren: „Die Eierwurst wird mit einem sog. „Stangenei“ hergestellt. Dazu werden Eier in großer Zahl getrennt und dann die Dotter zerschlagen. Die Dottermasse kommt in ein gefettetes Rohr und wird darin dann leicht vorgegart. Nimmt man die Form ab, erhält man einen Rundstab aus Dottern. Dieser kommt je nach gewünschter späterer Scheibenform in eine ovale oder größere runde Stangenform, die wiederum mit dem Eiklar aufgegossen wird. Zusammen gart beides dann zu einer Stange im Eierscheibenquerschnitt. Diese Stangen kann man dann z.B. in der Großgastronomie zu Dekozwecken, dem Belegen von Eibrötchen etc. verwenden oder eben auch in eine Wurstmasse geben, um dann die Wurst mit der Eischeibe zu erhalten„. Mir fällt zu Fachbegriffen wie „Stangenei“ und „Eierscheibenquerschnitt“ im Speziellen und zum Thema „Eierwurst“ im Allgemeinen nur Folgendes ein: skurril, skurril! Dass man aus Eiern allerdings noch weitaus skurrilere Genussmittel herstellen kann, können Sie, lieber Gast, auf dieser Seite [Update Juli 2013: Link kaputt] erfahren. Prost!

Wurst der Woche (13)

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Billy, die lachende Wurst: während diese appetitmachende Pastete der Spitzenklasse, bestehend aus ausgesuchtem Schweinefleisch und mit reinen Naturgewürzen ganz nach Kindergeschmack abgeschmeckt, bereits Realität auf deutschen Pausenbroten ist, hat die Metzgerzunft den nächsten Wurst-Coup bereits in der Pipeline. Dem Verfasser dieses Beitrags liegen geheime Informationen aus Wurstkreisen vor, denen zufolge noch im dritten Quartal dieses Jahres das Nachfolgemodell „Bill, die singende Wurst von Tokio Hotel“ auf den Markt kommen soll. Optisch soll sie sich in erster Linie durch eine schwarze Mädchenfrisur und schwarze Ränder um die Augen vom Vorgänger (siehe Foto oben) unterscheiden. Geschmacklich setzen die Wurst-Ingenieure auf bill-typische Zutaten wie Haarspray-, Pickeltinktur-, Kajal-, Chanel-Nummer-5- und Knabenschweiß-Aromen.

Wurst der Woche (12)

dream-catcher-gc3aa38eb9_640Die Wurst in unseren Träumen: haben Sie, lieber Gast, schon einmal von Wurst geträumt? Mir ist das noch nicht passiert, zumindest kann ich mich nicht daran erinnern. Ich träume ja bekanntermaßen eher von so wurstfremden Sachen wie Kirchentagen oder Abspülen, heute früh habe ich z.B. kurz vor dem Aufwachen geträumt, dass ich im Getränkemarkt für exakt 62 € eingekauft habe. Entschuldigung, ich fasele schon wieder und schweife vom Thema ab… Was es zu bedeuten hat, wenn Sie von Wurst träumen, können Sie auf der sehr umfangreichen und gut sortierten Webseite „Traumdeutung“ (die ich vor geraumer Zeit zusammen mit einer lieben Freundin, die selbst quasi eine Martina Scorsese des Träumens ist, entdeckt habe) in Erfahrung bringen. Hier, als kleiner Service für Sie, die Deutung von Wurst-Träumen: „Sehen oder essen Sie Wurst, werden Sie eine reizvolle Bekanntschaft machen, die jedoch ohne inneren Wert sein wird“. Aha! In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein schönes Wochenende und viele reizvolle Bekanntschaften, aber bitte mit innerem Wert.