Neulich hatte ich meinen ersten Traum von bzw. mit Donald Trump. Im Wachzustand verfolge ich sein „Wirken“ bislang mit einer Mischung aus Faszination und Entsetzen, nicht selten muss ich mir ob der Äußerungen und Handlungen des neuen US-Präsidenten sogar die ohnehin immer spärlicher wachsenden Haare raufen. Auf diplomatisch würde man es wohl folgendermaßen formulieren: Der Erdbeerschorsch-Verantwortliche (dessen Haupthaar übrigens ganz schön schütter geworden ist) beobachtet die ersten Wochen von Trumps Präsidentschaft mit kritischem Interesse. Ich kann die Wut, die Sorgen und die Ängste der Trump-Verächter zwar einerseits gut nachvollziehen, finde andererseits die allenthalben herrschende Hysterie rund um den „Orangenen“ jedoch etwas übertrieben, was aber vermutlich v. a. an meiner pathologischen Gelassenheit (lies: Temperamentlosigkeit) liegt. Trotzdem scheint dieser Herr Trump mich bzw. mein Unterbewusstsein doch intensiver zu beschäftigen, als ich es wahrhaben möchte. Wieso sollte er sonst in meinen Träumen auftauchen, hä?!
In besagtem Traum war ich Gast einer gut besuchten Veranstaltung. Es herrschte die übliche Stehempfang-Stimmung, Sekt und Häppchen wurden dargereicht, es wurde gepflegte Konversation betrieben. In einer Art kleinem Saal hatten die Anwesenden die Möglichkeit, sich sportlich zu betätigen und zwar mittels einer leicht abgewandelten Variante des sog. Pogo-Stick-Hüpfens (siehe Bild oben). Als Pogo-Stick-Ersatz dienten dabei handelsübliche Bierbänke. Wollte man damit hüpfen, musste man die Bierbank zunächst hochkant (die Sitzfläche abgewandt) vor sich hinstellen, dann die Füße auf das untere Aufklappteil draufstellen und sich am oberen Aufklappteil festhalten. Dank einer geheimnisvollen Federwirkung des Holzes konnte man auf diese Weise prima herumhüpfen. Auch ich nahm teil am munteren Hüpfreigen und hüpfte zusammen mit etlichen anderen Bierbank-Hüpfern im Saal herum. Auf einmal änderte sich die Stimmung unter den Anwesenden, es setzte ein allgemeines Gemurmel ein, Augen wurden verdreht und die Blicke gingen in Richtung Eingang.
Da war er, Donald Trump, wie er leibt und lebt. Er schnappte sich eine Bierbank, sprang behände wie ein Wiesel drauf und begann ebenfalls zu hüpfen. „Dafür, dass er nicht gerade eine athletische Erscheinung ist, ist er aber recht agil!“ dachte ich bei mir. Interessanterweise versuchten alle Hüpfenden eine Art Sicherheitsabstand zum POTUS einzuhalten, auch ich achtete peinlich darauf, nicht zu nah an ihn heranzuhüpfen. Einer der Hüpfer, es war entweder der Schauspieler Nicholas Ofczarek oder der Musiker Josh Homme, war jedoch eine Spur zu leichtsinnig. Der hüpfende Trump hatte ihn in eine der Ecken des Saales getrieben und begann dann, ihn mit seiner Bierbank zunächst autoscooter-artig anzubumsen und ihm danach männerbündlerisch und lautstark lachend auf die Schulter zu klopfen, was der indignierte Herr Ofczarek/Homme zähneknirschend über sich ergehen ließ. Eine weitere prominente Anwesende war die Schauspielerin Senta Berger. Ihr Verhalten war letztendlich der Grund, warum ich mir im Traum dachte, dass das alles wohl ein Traum sein müsse und abrupt erwachte. Frau Berger hüpfte nämlich einfach nur stumm auf ihrer Bierbank herum. In echt wäre sie aber ganz bestimmt zu Herrn Trump gehüpft und hätte diesem auf ihre unnachahmliche Senta-Berger-Art einen saftigen Vortrag über Demokratie und Gewaltenteilung gehalten.
Das war er also, der Trump-Traum. So richtig schlau werde ich ja nicht aus ihm. Aber vielleicht liest ja ein Traumdeuter oder Tiefenpsychologe mit und hinterlässt seine Analyse in einem Kommentar.